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Pfeifentypen

Von der klassischen Billard- bis zur ausgefallenen Calabash-Pfeife – in der Welt der Tabakpfeifen gibt es für jeden Geschmack und Stil das richtige Modell. Unser Leitfaden zeigt dir die verschiedenen Pfeifentypen und wo ihre Unterschiede liegen. Hier lernst du nicht nur als Anfänger eine ganze Menge, sondern kannst auch als erfahrener Pfeifenraucher viele interessante Infos mitnehmen.

INHALTSVERZEICHNIS

 

Basics der Pfeifenformen

Biegung

Ein erster, offensichtlicher Unterschied bei den verschiedenen Pfeifentypen ist die Biegung. Sie hat nur einen geringen Einfluss auf den Geschmack beim Rauchen und daher ist es eher eine Frage der Ästhetik und der vorgesehenen Verwendung. Im Allgemeinen gibt es drei klassische Variationen, aus denen du wählen kannst:

  • Straight: Die Straight weist, wie der Name schon vermuten lässt, keinerlei Biegung auf. Diese Form lässt sich ganz einfach rauchen und ist sehr beliebt bei Pfeifenanfängern.
  • Half-Bent: Half-Bent-Pfeifen haben ein leicht gebogenes Mundstück. Sie sehen schick aus und lassen sich gut in der Hand halten. Mit zunehmender Biegung wird allerdings auch die Reinigung etwas schwieriger.
  • Bent: Die starke Biegung der Bent-Pfeifen schafft eine ausgefallenere Optik und einen Schwerpunkt, der es dir ermöglicht, die Pfeife frei Hand im Mund zu halten. Sie werden gerne verwendet, um ein besonders entspanntes Rauchritual mit mehr Komfort zu genießen, da der Rauch nicht ins Auge steigt. Wenn du ein Fan ausgefallener Designs bist, kommst du mit einer Bent definitiv auf deine Kosten.

 

Mundstücke

Nicht nur die Biegung, sondern auch die Form, Materialien und Bissart der Mundstücke sind bei Tabakpfeife variabel. Mundstücke werden meist aus Acryl hergestellt. Es handelt sich dabei um einen hitzebeständigen, glänzenden Kunststoff, der sich nicht verfärbt und so robust ist, dass du ihn kaum durchbeißen kannst. Der Vorgänger des Acryls, Naturkautschuk, wird heute nur noch von wenigen Herstellern verwendet. Das liegt daran, dass das Material weicher und somit leichter zu beschädigen ist. Einige Pfeifenraucher schwören jedoch auf die traditionellen Mundstücke. Im Allgemeinen kann man hinsichtlich der Mundstückformen zwischen vier verschiedenen Ausführungen unterscheiden.

  • Sattel-Mundstück: Diese Mundstücke sind abgesetzt und am Biss etwas dicker. Das Gewicht der Pfeife kann so besser auf den Zähnen ausbalanciert werden.
  • Fishtail-Mundstück: Die Form des Fishtail-Mundstückes erinnert an die eines Fischschwanzes und ist somit breit und flach. Diese Mundstücke lassen sich besonders gut im Mund halten und sind schonender für Zähne und Kiefer.
  • Army-Mundstück: Das Army-Mundstück hat am Ende des Holms eine Metallummantelung, die für noch mehr Robustheit sorgt.
  • Spigot-Mundstück: Ähnlich dem Army-Mundstück sind bei einem Spigot-Mundstück sowohl am Pfeifenholm als auch am Mundstück selbst elegante Metallenden angebracht. Diese Eigenschaft macht sie meist ungeeignet für Filterpfeifen mit einer Bohrung von neun Millimetern.

Hinsichtlich der Bissarten gibt es zwei Optionen: Beim Normalbiss wird die Pfeife mit den Zähnen im Mund gehalten. Der Rauchauslass ist auf die Zunge ausgerichtet, sodass der Geschmack intensiver ist. Der Lippenbiss hingegen lenkt den Rauch in Richtung Gaumen. Solche Pfeifen sind darauf ausgelegt, eher mit den Lippen gehalten zu werden. Von empfindlicheren Pfeifenrauchern wird meist der Lippenbiss bevorzugt.

Materialien für Pfeifen

Tabakpfeifen können aus einer Vielzahl von Rohstoffen hergestellt werden. Die Wahl des Materials hat einen kleinen, aber feinen Einfluss auf den Geschmack und den Komfort beim Rauchen.

  • Meerschaumpfeife: Meerschaum ist ein sehr populärer Rohstoff für die Herstellung von Pfeifen. Hierbei handelt es sich um ein weißes Mineral, das zum Großteil in der Türkei abgebaut und kunstvoll zur Pfeife geschnitzt wird. Meerschaumpfeifen sind sehr hitzebeständig, einfach zu reinigen und das Material hat keinen Einfluss auf das Geschmackserlebnis.
  • Maiskolbenpfeife: Leicht, preiswert und perfekt für unterwegs – Maiskolbenpfeifen werden aus einer speziellen, großen Maissorte hergestellt, die größtenteils in Missouri, USA, wächst. Unter Pfeifenrauchern wird die Maiskolbenpfeife nicht allzu häufig verwendet und hat auch einen deutlichen Nachteil: Nach einiger Zeit nimmt sie zu viel Kondensat auf und der Geschmack leidet stark. Die Lebensdauer einer Maiskolbenpfeife ist entsprechend deutlich niedriger als bei anderen Materialien.
  • Bruyèrepfeife: Ein weiterer, besonders beliebter Rohstoff für Tabakpfeifen ist Bruyèreholz. Es vereint viele Eigenschaften, die für Pfeifenraucher wichtig sind, mit einer ansprechenden Optik, die viele Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Das Material ist sehr hart und so hitze- und feuerbeständig wie kein anderes Holz. Dabei ist es dennoch sehr leicht, luftdurchlässig und porös, sodass es Kondensate vom Rauchen gut absorbieren kann – die perfekten Voraussetzungen für einen lebenslangen Begleiter für den Pfeifengenuss. Die Bruyèrepfeife bedarf einer marginal aufwendigeren Pflege als die Meerschaumpfeife. Das Holz beeinflusst den Geschmack beim Rauchen, was von vielen Pfeifengenießern geschätzt wird und die Oberfläche lässt sich mit entsprechender Pflege bestens instandhalten.
  • Morta-/Mooreichepfeifen: Bei Morta handelt es sich um uraltes Eichenholz, das in Mooren unter Luftausschluss sehr hart und robust geworden ist. Die Eigenschaften ähneln denen der Bruyèrepfeife, allerdings können aus diesem Material meist nur kleinere Pfeifenköpfe hergestellt werden. Der Preis ist bei Mortapfeifen tendenziell auch etwas höher, da das Material seltener ist.
  • Olivenholzpfeife: Olivenholz ist eine weitere Holzsorte, die sehr hart und somit für Pfeifen gut geeignet ist. Die Herstellung ist jedoch recht zeitaufwendig, da die Entölung mehrere Monate dauert. Die Eigenschaften von Olivenholzpfeifen sind auch wieder mit denen der anderen Holzpfeifen in unserem Guide zu vergleichen.
  • Die Ton-/Keramik-/Porzellanpfeife: Pfeifen aus diesen Materialien werden schon seit sehr langer Zeit für den Rauchgenuss angefertigt. Sie haben einige vorteilhafte Eigenschaften, wie eine robuste, leicht zu reinigende Oberfläche und eine ideale Wärmeleitung. Der Geschmack beim Rauchen wird bei Tonpfeifen ebenfalls nicht beeinflusst. In Sachen Gestaltung gibt es nahezu keine Grenzen und häufig werden Ton-, Keramik- oder Porzellanpfeifen mit Mustern und Verzierungen zu echten Kunstwerken veredelt. Ein Nachteil: Das Material ist sehr zerbrechlich. Solltest du also zur etwas unkoordinierten Sorte gehören, dann überlege dir gut, ob dein Begleiter eine Tonpfeife werden soll.
  • Calabashpfeife: Bekannt geworden durch Sherlock Holmes sind Calabashpfeifen eine echte Besonderheit. Ihr Rohmaterial ist ein Flaschenkürbis, der schon beim Wachsen in Form gebracht wird. Dementsprechend ist jede einzelne Calabashpfeife ein wahres Unikat. Nach der Ernte wird der Kürbis ausgehöhlt, getrocknet und dann mit entsprechenden Einsätzen aus Meerschaum oder Bruyère ausgestattet, um das Material zu schützen. Neben der guten Kühlung und Abmilderung des Rauchs zählt natürlich allen voran die unvergleichliche Optik zu den großen Vorteilen einer Calabashpfeife. Hierfür muss jedoch auch etwas tiefer in die Tasche gegriffen werden.

 

Pfeifenformen

Neben den vielen verschiedenen Materialien, die für Tabakpfeifen in Frage kommen, sind auch in Sachen Pfeifenformen nahezu keine Grenzen zu setzen. Wir haben in unserem Überblick einige der gängigsten Klassiker für dich zusammengestellt.

  • Billard: Der Klassiker, den jeder kennt. Die Form der Billard-Pfeife zeichnet sich durch gerade Winkel aus und ist in mittlerer Größe bestens geeignet für Pfeifeneinsteiger. Die Kopfgröße und optische Gestaltung bieten dabei viele Variationsmöglichkeiten. Klassischerweise hat die Billard ein Fishtail-Mundstück.
  • Liverpool: Die Liverpool stammt von der Billard ab und unterscheidet sich durch einen eleganteren, runden und längeren Kopf vom Vorbild.
  • Dublin: Die Dublin-Pfeife ist auch eine Variante der Billard. Ihr größter Unterschied liegt in dem geraden, trichterförmigen Kopf. Aufgrund des gleichermaßen geformten Brennraums entfaltet sich das Aroma beim Rauchen erst allmählich, deshalb ist das behutsame Einrauchen bei Dublins sehr wichtig. 
  • Canadian: Canadian-Pfeifen haben auch einen langen, ovalen Holm und ein kurzes Mundstück. Sie sind oftmals sehr leicht, da der Kopf der Pfeife kleiner ist.
  • Lovat: Der Bruder der Canadian ist die Lovat. Sie hat ebenfalls einen längeren Holm, jedoch kommt sie mit einem charakteristischen kurzen Sattelmundstück daher.
  • Bulldog/Rhodesian: Diese Form ist kurz und hat einen kantigen Holm, der äußerst charakteristisch ist. Der Kopf ist mit einer meist doppelten, gefrästen Furche versehen.
  • Pot: Ein Kopf mit einer ausgesprochen dicken, niedrigeren Wand und einem gerundeten Boden – die Pot hat durch diese Merkmale besonders gute Raucheigenschaften.
  • Apple: Der Name ist Programm – der Kopf der Apple ist eher rund und abgeflacht. Der Holm ist entweder gerade oder weist eine leichte Biegung auf. Sie ähnelt hinsichtlich der Raucheigenschaften der Pot, wobei sie angenehmer zu halten ist.
  • Prince: Ein kurzer, runder Holm sorgt bei der Prince für ein sehr geringes Gewicht. Der Kopf ist eher flach und rund, aber etwas asymmetrisch und liegt angenehm in der Hand.
  • Stand-up-Poker: Eine Pfeife, die bestens dafür geeignet ist, beim Rauchen häufiger abgelegt zu werden. Der Pfeifenkopf ist zylinderförmig, der Boden flach und das Mundstück gerade.
  • Churchwarden: Pfeifen der Form Churchwarden haben eine sehr markante Form. Sie zeichnen sich durch ihre Länge und Biegung aus und werden auch als Lesepfeife bezeichnet, weil sie langsam und ohne Qualm in die Augen zu treiben geraucht werden können.

 

Besondere Pfeifendesigns

  • Freehand: Als Freehand-Pfeifen werden solche bezeichnet, die stark vom klassischen Pfeifendesign abweichen. Ob extrem asymmetrisch, eckig oder spitz – es gibt kaum Grenzen bei der Gestaltung des Kopfes der Freehand-Pfeifen. Das hat jedoch auch meist einen gewissen Preis. Du bist ein Pfeifenraucher mit einem ausgeprägten Sinn für einzigartiges Design, fernab von der Norm? Dann ist eine Freehand die Pfeife deiner Wahl.  
  • Gesteck-/Modulpfeife: Gesteckpfeifen haben mehrere Teile, die ausgewechselt werden können. Die Herstellung bedarf größter Sorgfalt, da alle Einzelteile perfekt ineinanderpassen müssen. Wenn du große Freiheit und viele Anpassungsmöglichkeiten suchst, dann ist eine Gesteckpfeife genau das richtige Modell für dich.

 

Fazit: Die Auswahl ist groß, die Funktionen ebenso.

Die Welt der Tabakpfeifen ist vielfältig und faszinierend, mit unzähligen Möglichkeiten, die für jeden Pfeifenliebhaber genau das richtige Modell liefern. Die Wahl der richtigen Pfeife ist eine ganz persönliche Entscheidung, die von deinen individuellen Vorlieben abhängt. Viele Pfeifenraucher haben mehrere Modelle und so die Möglichkeit, für jede Situation das richtige Rauchinstrument zur Hand zu haben.