Pfeifen putzen wie ein Profi
Pfeifenrauchen ist mehr als nur Tabakkonsum. Für echte Kenner bedeutet es puren Genuss und gleicht einer Zeremonie, die mehrerer Schritte bedarf. Einer dieser essenziellen Schritte, um deine Pfeife Jahrzehnte oder sogar ein Leben lang als treuen Begleiter an deiner Seite zu wissen, ist die Reinigung und Pflege. Aber keine Sorge: Die korrekte Pfeifenpflege ist kein Hexenwerk. Unsere Anleitung mit jedem einzelnen Pfeifenreinigungsschritt macht die Reinigung zum festen Teil deines Rauchrituals – ganz gleich, ob du ein alter Hase in Sachen Tabakpfeifen bist oder gerade erst auf den Geschmack des Pfeifenrauchens kommst.
- Pfeifenreinigung: Weniger ist mehr – gar nicht ist auch nicht gut!
- Die schnelle Reinigung direkt nach dem Rauchen
- Die Komplettreinigung nach zehn bis zwölf Rauchdurchgängen
- Trockenreinigung der Pfeife
- Die Reinigung mit Pfeifenreinigungsflüssigkeit
- Die Pflege mit Pfeifenpolitur
- Die Reinigung der Kohleschicht einer Pfeife
- Kurz und schmerzlos: Das gilt es außerdem bei der Pfeifenpflege zu beachten
- Fazit: Wenig Arbeit, großer Ertrag!
Pfeifenreinigung: Weniger ist mehr – gar nicht ist auch nicht gut!
Grundsätzlich gilt: So wie Teller nach jeder Mahlzeit abgewaschen werden, solltest du auch deine Tabakpfeife nach jedem Rauchen reinigen. Die Reinigung ist dennoch sehr simpel, denn eine gründliche Komplettreinigung ist nicht nach jedem Rauchgenuss notwendig. Wir zeigen dir, wie du deine Pfeife direkt nach dem Rauchen säuberst und wie du sie nach einigen Durchgängen sorgfältiger reinigen kannst. Außerdem gibt es noch mehr Zubehör, um deiner Pfeife eine Extraportion Pflege zu verpassen. Auch zur Anwendung dieser Pfeifenpflegemittel haben wir eine Anleitung für dich in unserem Guide.
Pfeifenpflegesets gibt es von verschiedenen Herstellern
Die schnelle Reinigung direkt nach dem Rauchen
Ist der Tabak erloschen und du mit dem Rauchen der Pfeife fertig, solltest du erstmal die Aschereste mit dem Räumdorn oder dem stumpfen Löffel deines Pfeifenbestecks verrühren. Achtung: Auf das Auskratzen mit scharfen Gegenständen oder das Ausklopfen auf harten Oberflächen (außer auf Kork) solltest du verzichten. Die Gefahr, deine Pfeife zu beschädigen, ist hierbei sehr hoch. Nach etwa 30 Minuten kannst du die Aschereste dann ganz entfernen. Diese Wartezeit ist ratsam, weil die Asche einen gewissen Anteil der Feuchtigkeit absorbiert, die beim Rauchen entsteht. Bevor du dich daran machst, Mundstück und Holm zu trennen, lasse die Pfeife auskühlen. Tust du das nicht, besteht die Gefahr, dass das erwärmte Material bricht.
Hast du die Pfeife zerlegt, dann bleiben nur noch wenige, simple Schritte übrig. Als Erstes wird der Pfeifenfilter (sofern vorhanden) aus dem Mundstück genommen und entsorgt. Dieser Schritt ist essenziell, denn glaub uns: Den Filter mehrmals zu verwenden oder länger in der Pfeife zu belassen, ist pures Gift für deinen Rauchgenuss. Dann kommt das wichtigste Utensil bei der Pfeifenpflege zum Einsatz: der Pfeifenreiniger. Nimm dir einen passenden Pfeifenreiniger und führe ihn zunächst durch das Mundstück, um Kondensatreste zu beseitigen. Danach kannst du den Pfeifenholm und -zapfen von Ablagerungen befreien. Hierfür bietet es sich an, den Pfeifenreiniger zu knicken und durch die größere Oberfläche die Reinigung zu erleichtern. Bist du unterwegs, dann kannst du den verwendeten Pfeifenreiniger in der Pfeife stecken lassen und sie so in deinem Pfeifenetui transportieren. Der Pfeifenreiniger kann auf diese Weise als Trocknungshilfe dienen. Wichtig ist aber, dass du die Pfeife nicht zu lange auf diese Art verschließt, denn sie braucht Luft, um die Kondensatreste und die übrige Feuchtigkeit loszuwerden. Dementsprechend leuchtet es ein, deine Pfeife niemals in einer luftdicht verschlossen Box aufzubewahren.
Es ist empfehlenswert, nach jedem Rauchen einen Pfeifenreiniger zu verwenden, jedoch musst du auch nicht in Panik verfallen, wenn es mal nicht machbar ist. Eine gelegentliche Komplettreinigung entfernt alle übrig gebliebenen Spuren.
Die Komplettreinigung nach zehn bis zwölf Rauchdurchgängen
Eine gründliche Komplettreinigung nach jedem Rauchen deiner Pfeife ist weder nötig noch zu empfehlen. Verwendest du Pfeifenreinigungsmittel zu häufig, wird deine Pfeife unnötigerweise beansprucht und es besteht auch hier wieder die Gefahr, durch Überpflege Beschädigungen herbeizuführen. Hast du allerdings schon einige Pfeifenfüllungen genossen und eine Komplettreinigung steht mal wieder an, haben wir hier eine detaillierte Anleitung. Zunächst erklären wir dir die Trockenreinigung ohne spezielle Mittel und dann folgt ein Guide zur Pflege und Reinigung mit Reinigungsmitteln und Co.
Trockenreinigung der Pfeife
Nimm dir deine ausgekühlte Pfeife her, zerlege sie und wische mit einem trockenen, weichen Papiertuch Verschmutzungen vom Mundstück und Mundstückzapfen ab. Danach kommen wieder Pfeifenreiniger zum Einsatz. Führe einen deiner Pfeifenreiniger mehrmals durch das Mundstück. Nach dem ersten groben Reinigungsdurchgang kannst du dich an die feineren Details machen, die mehr Sorgfalt benötigen. Nimm dir einen neuen Reiniger und säubere damit gründlich die Holm- und die Filterbohrung. Hast du diesen Schritt erledigt, ist erstmal der Pfeifenkopf dran. Auch hier fährst du einige Male sanft (!) durch den Rauchkanal des Pfeifenkopfs. Mit einem weiteren, geknickten Pfeifenreiniger machst du dich jetzt an die Zapfenbohrung des Holms. Das ist ein besonders wichtiger Schritt, wenn du mit Filter rauchst, da sich hier besonders viele Kondensatreste ablagern. Ist die Bohrung sauber, dann kannst du den nächsten Pfeifenreiniger knicken und die Tabakkammer vorsichtig von Rückständen befreien. Wenn du keine weiteren Pfeifenpflegeprodukte verwenden möchtest, dann musst du deine Pfeife nur noch zusammenstecken und durchpusten – fertig!
Die Reinigung mit Pfeifenreinigungsflüssigkeit
Du hast das Gefühl, deine Pfeife braucht etwas mehr als die simple Trockenreinigung? Für solche Fälle gibt es verschiedene Reinigungsflüssigkeiten. Die Anwendung ist beinahe genauso simpel wie bei der Trockenreinigung: Pfeifenreiniger mit der Flüssigkeit benetzen und dann Mundstück und Pfeifenholm so lange mit einer Drehbewegung reinigen, bis keine Verfärbungen mehr zu sehen sind. Bei der Anwendung von Reinigungsflüssigkeiten ist es jedoch besonders wichtig, dass du trocken nachsäuberst. Deine Pfeife nimmt schon beim Rauchvorgang viel Feuchtigkeit auf. Fügst du noch mehr hinzu, wird der Prozess, diese abzugeben, zusätzlich erschwert – und deine Pfeife ist über kurz oder lang kein Instrument des Genusses mehr. Übrigens: In der Kopfbohrung deiner Pfeife hat Reinigungsflüssigkeit nichts zu suchen.
Die Pflege mit Pfeifenpolitur
Ist deine Pfeife erstmal richtig gereinigt, kannst du dich daran machen, sie mit Politurmitteln aufzufrischen. Sowohl für das Mundstück als auch für den Pfeifenkopf gibt es spezielle Pasten, die zu mehr Glanz verhelfen. Die Anwendung ist sehr einfach und gleicht dem Polieren von Schuhen: Nimm dir dein Mundstück oder den Pfeifenkopf, trage mit einem weichen Tuch eine kleine Menge des passenden Poliermittels auf und verreibe es kräftig. Nach einer kurzen Einwirkzeit polierst du nochmals mit einem sauberen, trockenen Lappen nach und schon erscheint deine Pfeife in ganz neuem Glanz.
Wie auch für das Pfeiferauchen sollte man sich die Zeit für das Reinigen der Pfeife nehmen
Die Reinigung der Kohleschicht einer Pfeife
Im Pfeifenkopf bildet sich beim Rauchen mit der Zeit eine Kohlekruste – das ist normal und gewollt, da diese als Schutzschicht dient und einen besonderen Geschmack erzeugt. Wird die Kohleschicht jedoch zu dick (über ein bis zwei Millimeter), dann ist es Zeit zu handeln. Die Entfernung der Kruste sollte niemals mit Messern oder anderen spitzen Alltagsgegenständen durchgeführt werden. Wenn, dann mit speziellen Pfeifenauskratzern, auch Pipereamer genannt. Das Abtragen wird deutlich effektiver und du kannst dir sicher sein, dass deine Pfeife dabei unbeschädigt bleibt. Aber Vorsicht: Die Kohleschicht ist wie bereits erwähnt wichtig, deshalb solltest du es mit dem Pipereamer nicht übertreiben.
Kurz und schmerzlos: Das gilt es außerdem bei der Pfeifenpflege zu beachten
- Lasse deine Pfeife nach jedem Rauchen für mindestens 24 Stunden ruhen. Sie wird es dir mit einer längeren Lebensdauer danken, da die Feuchtigkeit austreten kann.
- Rauche mit Genuss! Und damit meinen wir: Nicht zu gierig, nicht zu heiß rauchen. Zünde deine Pfeife lieber mehrmals an, als dass du den Kopf deiner Pfeife mit zu viel Hitze beanspruchst und so Risse in das Material bringst.
- Filterpfeifen sind mit besonderer Sorgfalt zu reinigen. - Nur so viel Tabak verwenden, wie du auch rauchen möchtest. Eine Pfeife sollte immer zu Ende geraucht werden, um Geschmack und Lebensdauer zu erhalten.
- Vermeide Regen und Wind. Diese können deiner Pfeife so sehr zusetzen, dass du dich über kurz oder lang von ihr verabschieden musst.
- Es gibt ganz viele verschiedene Pfeifenreiniger. Die Unterschiede liegen dabei vor allem in der Dicke und der Länge des Reinigers. Außerdem gibt es Pfeifenreiniger mit eingearbeiteten Bürsten zwischen den Fasern. Du hast die freie Auswahl und kannst einfach ausprobieren, was für dich am besten funktioniert.
- Beim Zerlegen deiner Pfeife solltest du darauf achten, sie immer in die gleiche Richtung aufzudrehen. So vermeidest du unnötige Beanspruchung.
Fazit: Wenig Arbeit, großer Ertrag!
Die Pfeifenpflege und -reinigung mag auf den ersten Blick wie eine lästige Aufgabe erscheinen. Wie du aber anhand unserer Anleitung sehen kannst, ist der Aufwand minimal im Vergleich zu den Vorteilen. Eine regelmäßige Reinigung trägt nicht nur dazu bei, dass deine Pfeife gut aussieht, sondern auch, dass sie optimal funktioniert und ein unverfälschtes Raucherlebnis bietet. Indem du nach jedem Rauchen ein paar einfache Schritte unternimmst und gelegentlich eine gründlichere Komplettreinigung durchführst, kannst du sicherstellen, dass deine Pfeife dir viele Jahre lang Freude bereitet.
Also nimm dir etwas Zeit, deine Pfeife richtig zu pflegen und genieße so das Rauchen in vollen Zügen, denn am Ende der Pflegeroutine steht ein Geschmackserlebnis, das deinen Ansprüchen gerecht wird!