Was bedeutet eigentlich American Blend?

Bei der Beschreibung von Zigaretten- und Pfeifentabaken ist oft von American Blend die Rede. Aber was genau bedeutet eigentlich American Blend?

Grundsätzlich sind Zigaretten- und Pfeifentabake Tabakmischungen, die seitens der Hersteller so zusammengestellt werden, dass der gewünschte Geschmack und die Stärke der jeweiligen Tabakmarke erreicht werden und die Zigaretten gleichbleibend den jeweiligen Geschmack der Marke verkörpern. Diese Mischungen werden, ähnlich wie bei einem guten Tee, als Blend bezeichnet – abgeleitet von dem englischen Blend, was für Mischung steht.

Neben dem American Blend gibt es weitere bekannte Mischungen wie dem Virginia Blend (Mischung aus verschiedenen Virginatabaken) und Half Zware und Zware Shag bei Drehtabaken, auf die hier aber nicht näher eingegangen wird.

Je nach gewünschtem Geschmack können dem American Blend noch weitere Tabake beigemischt werden, wie z.B. Prileb Tabake bei L&M und Marlboro Tabaken.

Virginia Tabake haben große hellgelbe Blätter und sind sehr zuckerhaltig. Der Anteil an Virginia Tabaken in der Mischung sorgt dementsprechend für die hellen Tabakanteile und ist ein wichtiger Grundlagentabak für American Blends. Bei der Mischung sorgen sie für einen milden Geschmack und für die Süße im Tabak. Mildere American Blends haben dementsprechend einen höheren Anteil an Virginia Tabaken. Darüber hinaus werden Virginia Tabake gerne auch zur Produktion von Pfeifentabaken, Kautabaken und Snus verwendet.

Bei den Burley Tabaken gibt es zwei unterschiedliche Typen. Den White Burley mit seinen helleren Blättern und einem leichteren, süßlichen Geschmack, sowie den Kentucky Burley, der deutlich dunklere Blätter hat und einen schweren kräftigen Geschmack erzeugt. Dementsprechend können Burley Tabake, wenn sie nicht näher beschrieben sind, hell bis dunkelbraun sein.

Der Geschmack vom Burley Tabak ist neben dem „Eigengeschmack“ sehr stark von der Behandlung der Tabakblätter nach der Ernte abhängig. Die Blätter sind nach dem Trocknen sehr brüchig und eignen sich hervorragend zur zusätzlichen Aromatisierung. Wenn keine Aromatisierung stattfinden soll, werden die Blätter häufig sehr langsam getrocknet (mehrere Monate bis zu einem Jahr). Durch diese sehr langsame Trocknung werden unerwünschte Eiweiße abgebaut und es entstehen dunkelbraune Blätter mit einem kräftigen Geschmack und schokoladigen Aromen.

Eine Besonderheit sind sogenannte Dark Fired Kentucky Tabake. Hierbei handelt es sich um über Feuer getrocknete Burley Blätter. Nach dem Prozess sind die Blätter sehr dunkel und erweitern die Aromapalette der Tabake um zusätzliche Rauch- und Röstaromen. Die Dark Fired Kentucky Tabake sind eher zufällig entstanden. Die Indianer als Ureinwohner Amerikas kannten bereits den Tabak und haben diesen angebaut. Zum Trocknen wurden die Blätter in den Zelten der Indianer aufgehängt. Da die Indianer in den Zelten auch gekocht und gelebt haben, hing der Tabak damit auch über dem Feuer.

Orienttabake stammen vorwiegend aus trockenen, sogenannten ariden Klimaten und sind bestens für diese Klimate geeignet. Die Pflanzen haben sehr kleine Blätter und sie schützen sich vor Austrocknung und Witterung durch die Bildung deutlicher Wachsschichten auf den Blättern. Diese Wachsschichten bleiben auch nach dem Trocknen und der Fermentation erhalten. Orienttabake sind sehr würzige Tabake. Sie werden als wichtige Geschmackskomponente und zur Verfeinerung den American Blends beigefügt.

Auch wenn American Blend Tabake im Grunde „nur“ aus drei Tabaken bestehen, gibt es eine Vielzahl an Aufbereitungs-, Trocknungs-, Aromatisierungs- und Mischungsmöglichkeiten, die den Tabakherstellern eine große Bandbreite an Möglichkeiten zur Herstellung Ihrer American Blends bieten.